Wie fast in allen anderen Gemeinden Bayerns bzw. Deutschlands ist bezahlbarer Wohnraum mittlerweile zu einem Fremdwort geworden. Die Preise explodieren und Mietwohnungen sind rar gesät.
Wir setzen uns dafür ein, dass von Seiten der Gemeinde mehr Initiative gezeigt wird, auch mal Baulücken zu erwerben. (Als Beispiel dient das Nonntal 15) Am Beispiel Spornhofweg (Gemeindeeigener Grund) wurde ja bereits ein eigenes Projekt einstimmig auf den Weg gebracht.
Neuen Wohnungsbaugenossenschaften mit Bürgerbeteiligung stehen wir sehr offen gegenüber.
Neue Zweitwohnsitze lehen wir ab – es sei denn es sind Härtefälle. BEVOR Bauruinen (Geiger/Nonntal 15/Klinik Stanggass) entstehen, sind uns geeignete Wohnbauprojekte lieber. Wenn Grundstücksverkäufer dann auch Preise ausrufen, die auch bezahlbar sind und somit Mieten zulassen, die auch bezahlbar sind, sollten wir als Gemeinde auf den Zug aufspringen.
ALLE Bauträgerprojekte sollten in Zusammenarbeit mit dem Wohnbauwerk Berchtesgadener Land umgesetzt werden. Hierbei könnte man von jahrzehntelanger Erfahrung profitieren. Die Marktgemeinde Berchtesgaden sollte unserer Meinung nach selbst nicht als Bauträger aktiv werden, um teure Fehlinvestitionen und die damit verbundene Verschwendung von Steuergeldern zu verhindern.
In den nächsten Jahren fliesen geplante 4 Mio. Euro, für einen neuen Kindergarten, in ein denkmalgeschützten Objekt am Rosenhof, dies halten wir nach wie vor für die falsche „Bau“-Entscheidung. Wir gehen davon aus, dass der Betrag nicht zu halten sein wird, freuen uns aber grundsätzlich, wenn ein neuer Kindergarten entsteht.
Da in absehbarer Zeit das Gebäude der Mittelschule Berchtesgaden am Bacheifeld frei wird, könnte das Schülerforschungszentrum vom Gymnasium ans Bacheifeld umziehen und das alte Hauptschulgebäude könnte, wie auch von den Freien Wählern gefordert, in ein „Haus der Bildung und Vereine“ umgewandelt werden.
Das frei gewordene „alte Gymnasium“ könnte in eine Wohnanlage umgewandelt werden. Der Vorteil hierbei wäre, dass das Wohnbauwerk Berchtesgadener Land schon große Teile der Salzburger Straße in Besitz hält und somit wirklich viele neue Wohnungen im zentrumsnahen Bereich geschaffen werden könnten. Hierbei könnte auch die Ruine Nonntal 15 einer der „Schandflecken“ von Berchtesgaden integriert werden. Wir wissen, dass es nicht ureigenste Aufgabe einer Gemeinde ist, Grundstücke zu erwerben und zu beplanen, aber die aktuelle Entwicklung am Wohnungsmarkt zwingt uns zu neuen Schritten. Zudem sind die Zeit, die Zinslandschaft und der Haushalt der Gemeinde dafür geeignet. Leider rächt sich nun, dass gemeindliche Liegenschaften in schlechten Zeiten veräußert wurden.
Ein weiter Ansatz könnte ein von der Gemeinde organisierter und unterstützter „Wohnungstausch der Generationen“ sein. Ein Wohnungstausch soll möglich sein, ohne dass Einbußen hingenommen werden müssen. Beispielsweise könnten ein älteres Ehepaar oder eine alleinstehende Person, die Ihre zu groß gewordenen Wohnungen gerne tauschen würden, von der Gemeinde unterstützt werden, um diese gegen eine Kleinere „einzutauschen“.
Unser höchstes Gebot ist eine sinn- und maßvolle Entwicklung gemäß dem Flächennutzungsplan und dabei gleichzeitige Neutralität gegenüber den Bauwerbern. Wir möchten Beschlüsse verhindern die „enteignend“ wirken oder umgekehrt „Vetternwirtschaft“ fördern.
Wir haben an der Entwicklung des Flächennutzungsplan mitgewirkt. Dieser wurde entwickelt, um wieder Jahrzehnte Bestand haben, und um eine Linie vorzugeben. Bewusst wird hier KEIN Ausverkauf der Heimat forciert, auch WENN es (z.B. am Eberweinweg, Kropfleiten) Premiumgrundstücke gibt. Es wurden im Flächennutzungsplan nur eine geringe Anzahl an weiteren Bauflächen vorgesehen. Das IST ausdrücklich KEIN Ausverkauf der Heimat. Der Flächennutzungsplan war eine enorme Kraftanstrengung aller Beteiligten und wurde einstimmig auf den Weg gebracht. Dann sollten wir uns auch danach richten. Die dort ausgewiesenen Grundstücke sollten auch verlässlich beplant und bebaut werden dürfen. Der zuletzt gefasste Beschluss „Bauen im Außenbereich nur mit gemeindlicher Beteiligung“ gehört jedenfalls modifiziert und das noch im Jahr 2020.
Getreu unserem Motto: „LEBEN UND LEBEN LASSEN“ und „GÖNNEN KÖNNEN“